Eine neue Hirnforschungsstudie aus den USA bestätigt, dass regelmäßiges Videospielen Kinder in bestimmten kognitiven Tests besser abschneiden lässt.

Bei kognitiven Fähigkeiten wie Impulskontrolle und Arbeitsgedächtnis schnitten videospielende Kinder mit täglich ab 3 Stunden Spielzeit demnach besser ab, als Kinder, die nie Videospiele gespielt hatten.

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Die kürzlich im JAMA Network Open veröffentlichte Studie (Association of Video Gaming With Cognitive Performance Among Children) analysierte Daten aus der laufenden Adolescent Brain Cognitive Development (ABCD) Study, die vom US-amerikanischen National Institute on Drug Abuse (NIDA) und anderen Einrichtungen der National Institutes of Health (NIH) unterstützt wird. Laut NIDA-Direktorin und Ärztin Nora Volkow deute die neue Studie darauf hin, dass mit dem beliebten Zeitvertreib auch kognitive Vorteile verbunden sein könnten, die es wert seien, weiter untersucht zu werden.

Zwar gebe es den Studienautoren zufolge bereits eine Reihe von Studien, die den Zusammenhang zwischen Videospielen und kognitivem Verhalten untersucht haben. Die neurobiologischen Mechanismen, die diesen Assoziationen zugrunde liegen, würden aber bisher nicht gut verstanden. Nur eine Handvoll Neuroimaging-Studien habe sich mit diesem Thema befasst, und die Stichprobengröße dieser Studien sei mit weniger als 80 Teilnehmern gering gewesen.

“Wir können zwar nicht sagen, ob das regelmäßige Spielen von Videospielen zu besseren neurokognitiven Leistungen führt, aber es ist ein ermutigendes Ergebnis, das wir bei diesen Kindern beim Übergang ins Jugend- und junge Erwachsenenalter weiter untersuchen müssen”, erklärte Dr. Bader Chaarani, Assistenzprofessor für Psychiatrie an der Universität von Vermont und Hauptautor der Studie. “Viele Eltern sind heute besorgt über die Auswirkungen von Videospielen auf die Gesundheit und die Entwicklung ihrer Kinder, und da sich diese Spiele bei jungen Menschen immer weiter verbreiten, ist es wichtig, dass wir sowohl die positiven als auch die negativen Auswirkungen solcher Spiele besser verstehen”.

Mit Hilfe der ABCD-Studie sollen nun ähnliche Analysen für dieselben Kinder über einen längeren Zeitraum bis ins frühe Erwachsenenalter durchgeführt werden können. So lasse sich feststellen, ob Veränderungen im Videospielverhalten mit Veränderungen der kognitiven Fähigkeiten, der Gehirnaktivität, des Verhaltens und der psychischen Gesundheit verbunden sind. Durch den Aufbau der Studie könnten dabei auch andere Faktoren in den Familien und der Umgebung der Kinder besser berücksichtigt werden. Etwa Bewegung, Schlafqualität und andere Einflüsse, die sich auf die kognitive und verhaltensmäßige Entwicklung auswirken können.

Die ABCD-Studie ist eine der größten ihrer Art in den Vereinigten Staaten und begleiten knapp 12.000 Jugendliche bis ins Erwachsenenalter.

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