Wie Kanye West ein Sneakers-Imperium errichtet hat

Der Rapper Kanye West ist ein Meister der Provokation. Seine laut der Bunte eingereichte Scheidung beschäftigt uns ebenso wie seine musikalische Karriere und seine Statements zu aktuellen gesellschaftlichen Themen. Seine Unzuverlässigkeit und seine Wankelmütigkeit sind legendär. So sagte er immer wieder einen Auftritt bei Carpool Karaoke von Comedian James Corden zu und ließ sich dann doch nicht blicken. Doch der Musiker ist noch so viel mehr. Er hat sich in den letzten Jahren mit seiner Sneaker-Marke Yeezy ein Modeimperium aufgebaut. Offenbar hat ihn dieses sogar finanziell saniert. Doch bis dahin war es ein langer Weg.


Vor vier Jahren hatte Kanye angeblich 53 Millionen Dollar Schulden. Zu diesem Zeitpunkt wurde sogar eine eigene Crowdfunding-Kampagne gestartet, um ihm aus der Patsche zu helfen. Im Jahr 2020 jedoch listete ihn das amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes als Dollar-Milliardär. Ein einziges Meeting veränderte die Welt des Rappers für immer.

Kollektion im Flugzeug verkauft

2007 hatte er während eines Fluges dem CEO von Nike seine Sneaker-Designs vorgestellt. Das Ergebnis dieser Präsentation mündete in einer gemeinsamen Kollektion. Gemeinsam mit dem Designer der legendären Air-Jordan-Kollektion von Nike und Michael Jordan entwarf Kanye seine ersten Sneakers und brachte sie 2009 auf den Markt. Während Nike mit der Kooperation zufrieden schien, wurde der Rapper zunehmend ungeduldig.

Er sah sich um den Lohn seiner Arbeit gebracht und forderte eine Umsatzbeteiligung. Doch das lehnte Nike ab. Stattdessen bot man ihm an, einen kleinen Prozentsatz für Charity-Projekte zu spenden. Kanye sah sich daraufhin nicht wertgeschätzt. Obwohl die Verkäufe mehr als zufriedenstellend waren, beschloss der Musiker, sich von Nike zu trennen und neue Wege zu gehen. Nike richtete er zukünftig über Twitter aus, dass das Unternehmen von seinen Sneakers abkupfern würde. Zwar löschte er den Tweet wieder, doch die Trennung erfolgte ganz klar nicht im Einvernehmen.

Trennung und Neustart

Kanye kontaktierte den großen Konkurrenten Adidas und befand sich schon kurze Zeit später auf einem Flug nach Deutschland. Was die beiden zukünftigen Geschäftspartner dort vereinbarten, sollte die Welt der Sneaker auf den Kopf stellen. Beide Vertragsparteien einigten sich auf einen Deal, der bahnbrechend war.

Kanye behielt 100 Prozent der Rechte an seiner Marke Yeezy. Er kassiert seither 15 Prozent vom Großhandelspreis seiner Sneakers. Zusätzlich erhält der Rapper eine jährliche Marketingpauschale in unbekannter Höhe. Diese Summen übertrafen alles bisher Dagewesene. Doch der Deal sollte sich für Adidas noch bezahlt machen. Gemeinsam begann man, an der Entwicklung der Marke zu arbeiten. Sie sollte für Exklusivität und knappe Verfügbarkeit stehen. Hier muss man sich in die virtuelle Warteschlange stellen, bis man drankommt. Dieses Konzept wird bis heute verfolgt und ist ein riesiger Erfolg geworden.

Allein von 2018 bis 2019 stiegen die Umsätze um unglaubliche 50 Prozent auf eine Gesamtsumme von 1,3 Milliarden Dollar pro Jahr an. Die Marke Yeezy ist längst zu einem wichtigen Bestandteil im Portfolio von Adidas geworden. Selbst die weltweiten Ereignisse des Vorjahres konnten den Aufstieg nicht bremsen. Trotz Wirtschaftskrise stieg der Umsatz neuerlich um 30 Prozent auf mittlerweile 1,7 Milliarden Dollar pro Jahr. Kanye West soll dafür eine Beteiligung von 191 Millionen Dollar erhalten haben.

Auf den Spuren von Air Jordan

Kanye West war nicht der Erste, der die Möglichkeiten in diesem Markt erkannte. Sein großes Vorbild ist der Basketball-Superstar Michael Jordan. Der schuf bereits während seiner Glanzzeit bei den Chicago Bulls ein Sneaker-Imperium. Jordan baute seine Marke immer weiter aus und bringt seinem Kooperationspartner Nike mittlerweile ein Vermögen ein.

So betrug der Umsatz der Marke im Vorjahr 3,6 Milliarden Dollar. Der Star selbst verdient damit ebenfalls enorme Summen. 2019 kassierte er beispielsweise 130 Millionen Dollar dafür, dass er seinen Namen für die Produktion lizenzierte. Sein legendäres Team trauert allerdings noch immer den goldenen Zeiten unter Air Jordan hinterher. So erhält die Mannschaft auf Betway eine Basketball Wetten Quote von 151 (Stand 31.3.) für den Gewinn der aktuellen NBA-Saison. Damit liegen die Chicago Bulls lediglich auf Platz 18 der Favoritenliste. Ihr ehemaliger Superstar hingegen ist immer noch auf zahlreichen Gebieten erfolgreich. Sein Sneaker-Imperium diente Kanye West als Vorbild bei seiner eigenen Marke Yeezy.


Doch in der Zwischenzeit hat der Lehrling den Meister klar übertroffen. Kanyes Deal mit Adidas garantiert ihm längst ein höheres Einkommen als jenes von Michael Jordan. Der kassiert rund 130 Millionen Dollar von Nike und das bei höheren Umsätzen. Damit man die Relation versteht, ist das Einkommen des derzeit besten Basketballers der Welt interessant. LeBron James kassiert von Nike jährlich eine Summe von rund 32 Millionen Dollar. Das beweist, dass Kanye West mit Adidas den Deal seines Lebens abgeschlossen hat.

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