Dichtung und Wahrheit – Wie Hip Hop nach Deutschland kam [Dokumentation]

Heute Morgen habe ich meinen Facebook-Stream geöffnet und habe gesehen, dass die neue – vom bzw. für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk produzierte – Dokumentation “Dichtung und Wahrheit – Wie Hip Hop nach Deutschland kam” nun endlich über die ARD-Mediathek abrufbar war. Ich habe schon vor einigen Wochen davon gehört, auch, weil ich von zwei Produktionsteams angefragt wurde, ob ich mein #wasdaloswar – Videomaterial, welches ich auf meinem YouTube Kanal im letzten Jahr veröffentlicht habe, für beide Produktionen zur Verfügung stellen würde.

Dichtung und Wahrheit – Wie Hip Hop nach Deutschland kam – HipHop Dokumentation

Daraus entstand sogar ein Interview für eine dieser Dokumentationen mit mir über HipHop in Deutschland – speziell darüber, dass ich als “Dokumentator” einige Jahre lang alles mit der Kamera festgehalten habe. Ich habe also Material gesammelt, welches heute wieder relevant ist, weil es uns allen einen Blick zurück auf die ersten Jahre von HipHop in Deutschland gibt. Manch einer mag sagen, dass Typen wie ich in der Vergangenheit leben und sich für Dinge und Zeiten feiern, die schon ewig vorbei sind und die doch kaum noch jemanden interessieren.

Dichtung und Wahrheit HipHop Deutschland Frankfurt Dokumentation
Wenn ich aber sehe, dass mein YouTube-Kanal über 700 neue Follower bekommen hat und manch ein Video hunderte oder tausende Male aufgerufen wurde, glaube ich weiterhin daran, dass es gut ist, zu zeigen, was da los war – damals zwischen 1995 und 2002.

Die hier bereits erwähnte Dokumentation vom Hessischen Rundfunk beleuchtet in 4 Episoden a 30 Minuten das Thema HipHop in Frankfurt. Hier kommen Persönlichkeiten wie der großartige Cutmaster G.B., D-Flame, Moses Pelham, Sabrina Setlur, Chima, Haftbefehl und viele andere Protagonisten der damaligen und heutigen Zeit zu Wort. Das Feedback im Netz ist geteilt. Auf der einen – kleineren – Seite wird gemotzt, dass hier Künstlern eine Bühne gegeben wird, die eigentlich gar nicht aus Frankfurt kommen oder wenig für Frankfurt getan haben. Die andere – weitaus größere – Seite ist begeistert und feiert diese 120 Minuten als sehr sehr lehrreich und gut produziert. Und dem schließe ich mich an.

Ich habe Moses Pelham kennengelernt, als die Jungs von “Die Firma” nach Frankfurt fuhren, um bei 3P im Garten zu grillen. Ich erinnere mich nicht, wer mich gefragt hat, ob ich mitkommen will. Aber ja, ich hatte Bock und wusste damals noch wenig über Frankfurt. Klar, ich habe das Rödelheim Hartreim Projekt auf dem Schirm gehabt, wusste wer Moses und Thomas waren, kannte Gerry Bachmann – Cutmaster G.B. – natürlich und ebenso D-Flame und wollte mal schauen, was da so los ist … in Frankfurt.

Sabrina Setlur war dort, auch Xavier Naidoo war da und einige andere Artists aus dem 3P Dunstkreis. Es war ein sonniger Tag und ich erinnere mich tatsächlich nur noch daran, dass es super lecker war und ich mit so vielen Menschen gesprochen habe, wie selten zuvor bei einem BBQ in der Fremde 😉

Seitdem verfolge ich das, was Moses so macht und feiere auch, dass er in den letzten Jahren seinen Teil vom Mainstream-Fame abbekommen hat. Steht ihm zu. Er hat viel getan für HipHop, auch wenn das manch einer nicht wahrhaben oder gar zugeben möchte. Er hat es u.a. geschafft, dass Cora E. mal wieder vors Mikrofon tritt und etwas aufnimmt – schon alleine dafür muss man ihn einfach feiern.

Hier der Link zu den vier Clips in der ARD-Mediathek. Leider war es mir nicht möglich, das Ganze einzubauen.