Snoop Dogg – The Doggfather [Dokumentation]

Noch eine Dokumentation, die man unbedingt gesehen haben muss.

Snoop Dogg – The Doggfather

Wer meine Arbeit ein wenig verfolgt – oder mich kennt – der weiß, dass ich gerade Anfragen auf dem Tisch habe, mein #wasdaloswar Videomaterial für Dokumentationen zur Verfügung zu stellen. Beides sind öffentlich-rechtliche Produkten, die später bei arte laufen werden. Bei der einen Geschichte wurde ich auch direkt 45 Minuten lang interviewt, zu HipHop im Allgemeinen und meiner Arbeit also Blogger, Content Producer und Dokumentator der deutschen HipHop Szene (1995 – 2020) im Speziellen.

The Doggfahter arte Dokumentation

Für jemanden, der gerne von früher erzählt, der stolz ist auf das was er erlebt hat, erleben durfte und die Dinge, die er getan und beeinflusst hat, war das nach 45 Jahren ein wichtiger Moment. Denn auch wenn mein Material nicht in einer der beiden Produktionen vorkommen wird, so habe ich doch fast eine Stunde lang – vor einer Kamera sitzend – tun dürfen, was ich am besten kann. Geschichten erzählen. Ich glaube, die Idee, das Ganze auch auf Twitch zu streamen ist gar nicht so doof – umso länger ich darüber nachdenke. Oder?

Ich mag arte einfach dafür, dass man in ihrer Mediathek so viele gute Dokumentationen über Musik im Allgemeinen und die HipHop Kultur im Speziellen gibt. Auch die verschiedenen Elemente der HipHop-Kultur werden fachkompetent und mit Respekt beleuchtet. Ein Blick lohnt sich. Versprochen.

Am 01.10.2021 wird dort nun die nächste gute HipHop-Dokumentation veröffentlicht. Nämlich ein intensiver Blick auf das Leben und die Karriere des Snoop Dogg. Snoop ist einer der sehr wenigen Rap-Artists von der Westküste, die mindestens zwei, wenn nicht sogar drei Generationen von Fans und HipHop-Heads mit seiner Musik beeinflusst hat. Darum ist diese Doku für mich absolut sehenswert.

Hier alle Infos, die ich von arte bekommen konnte.

Snoop Dogg ist eine Ikone. Ein Gangsta-Rapper, der mal gefährlich und mal putzig sein kann. Die Dokumentation offenbart ihn als amerikanisches Phänomen durch und durch. Drei Jahrzehnte Snoop Dogg, voller Musik, Gewalt, Filme, Drogen, Werbung, Prostitution und gesellschaftlichem Engagement. Snoop Dogg löst alle Widersprüche auf. Lässig und mit Augenzwinkern.

Snoop Dogg ist eine Legende, die den Gangsta-Rap massentauglich gemacht hat. Er genießt das Image des gefährlichen Rappers und versucht sich als Pornoproduzent. Oft wird ihm vorgeworfen, Bandengewalt und Kriminalität zu verherrlichen. Aber er kann auch anders. So zeigt er sich backend in einer Kochshow oder im harmonischen Familienleben.

Der stets kiffende Megastar hat mit bald 50 Jahren alles erreicht und weiß: Der Rap hat ihn überleben lassen. Denn Snoop Dogg wächst in einem der Vororte von Los Angeles auf, wo Gang- und Polizeigewalt den Alltag bestimmen. Für Schwarze gibt es hier kaum Perspektiven. Der Westcoast-Pionier Dr. Dre holt Snoop Dogg ins Studio. Gleich mit seinem ersten Album „Doggystyle“ wird der junge Rapper über Nacht zum Superstar. Zeitgleich muss er sich einer Anklage wegen Mordes stellen.

Heute ist Snoop Dogg mehr als ein Rapper und sein Mitteilungsbedürfnis ist ungebrochen. Alles, was er tut, wird zum öffentlichen Forum. Dabei verbindet sich sein familiärer Charme mit der Coolness der Straße. „Uncle Snoop“ ist eine Marke, deren Wert seine Authentizität ist – ganz gleich, ob er Gospel singt, in Filmen mitspielt oder eine Football League für Kids von der Straße gründet.
Die Dokumentation folgt den wichtigsten Stationen im Leben des Ausnahme-Rappers. Zugleich wird zum einen die Lebenswirklichkeit in den afroamerikanischen Armenvierteln und zum anderen das Musikgenre Gangsta-Rap beleuchtet.

Warum ist es so erfolgreich und was macht der Erfolg mit den Künstlern? Ein Spannungsbogen zwischen Gewalt und Reichtum, Kommerz und Authentizität, Anspruch und Realität.

Regie : Henrike Sandner
Moderation : Jean-Pascal Zadi
Land : Deutschland
Jahr : 2021
Herkunft : RBB