Eigene Website einrichten – Worauf sollten Privatpersonen achten?

Foto: Carlos Muza

Für Unternehmen, Vereine und öffentliche Institutionen ist es mittlerweile selbstverständlich, mit einer eigenen Website im Internet vertreten zu sein. Demgegenüber übernehmen bei vielen Privatpersonen, Accounts in den sozialen Medien die Funktion einer dauerhaften Präsenz im virtuellen Raum. Eine eigene Website ist dafür nicht zwingend erforderlich, kann aber in bestimmten Situationen eine sinnvolle Alternative sein. Das betrifft beispielsweise diejenigen, die ihre privaten Text- und Bildinhalte nicht den Betreibern sozialer Netzwerke anvertrauen möchten oder die einen möglichst großen Personenkreis erreichen wollen, um gemeinsam ein bestimmtes Hobby zu pflegen. Im Zusammenhang mit Bewerbungen werden private Websites ebenfalls gern genutzt, um sich und seine eigenen Fachkompetenzen zu präsentieren. Damit das private Websiteprojekt zu einem Erfolg wird, sollten bei der Konzeption und Gestaltung einige wichtige Aspekte beachtet werden. Einen Überblick dazu vermittelt der folgende Beitrag.

Private und geschäftliche Nutzungen konsequent trennen

Mit einem weitgehend intuitiv nutzbaren Homepage Baukasten beziehungsweise einem KI-gestützten Websitegenerator können heute auch Laien innerhalb kurzer Zeit eine eigene Website erstellen. Dabei müssen sie allerdings dieselben Regeln einhalten wie professionelle Dienstleister, welche diese Aufgabe für andere übernehmen. Ein wichtiges Prinzip in diesem Zusammenhang lautet, rein private Websites von solchen mit geschäftlichen Inhalten konsequent zu trennen. Das gilt auch dann, wenn es sich nur um ein kleines Nebengeschäft neben einer anderen hauptberuflichen Tätigkeit handelt. Der Grund dafür liegt darin, dass die rechtlichen Anforderungen an geschäftlich genutzte Websites deutlich höher sind. Die Grenze zwischen beiden Bereichen kann schnell überschritten werden, zum Beispiel, wenn jemand private Unboxing-Videos veröffentlicht, daneben aber auch bezahlte Werbung oder Links zu Anbietern des im Video gezeigten Produkts platziert und damit Einkünfte erzielen kann. Dann greift beispielsweise die Impressumspflicht, deren Missachtung häufig zu Bußgeldern oder kostenpflichtigen Abmahnungen führt. Übrigens: Auch Bürgerinitiativen und Vereine sind verpflichtet, auf ihren Websites ein gesetzeskonformes Impressum anzugeben.

Tipps für Adresse und Gestaltung der Website

Bei der Wahl des Domainnamens sollte bedacht werden, ob die Seite ausschließlich für Freunde und Familienangehörige bestimmt ist oder auch Dritten zugänglich sein soll. Im ersten Fall sind witzige oder betont originelle Namen durchaus erlaubt, während sonst ein seriöser und zeitloser Domainname bevorzugt werden sollte. Bei einem rein privaten Blog, dessen Inhalte nur mit einem begrenzten Personenkreis geteilt werden sollen, lässt sich der Zugriff durch Dritte mithilfe eines Passwortschutzes verhindern. Diese Möglichkeit bietet sich auch bei Bewerbungswebsites an, auf denen typischerweise viele private Daten veröffentlicht werden. Im Zuge eines Bewerbungsverfahrens kann potenziellen Arbeitgebern das entsprechende Passwort mitgeteilt werden, sodass sie exklusiven Zugang zu den Inhalten der Website erhalten. Richtet sich die Website nur an die Familie oder an Freunde, darf sie zwar – sofern gewünscht – auch etwas verspielt wirken. Doch im Zweifel ist eine übersichtliche, klar strukturierte und nicht überladen wirkende Seite auch hier die bessere Wahl. Schließlich können sich der individuelle Humor und der persönliche Geschmack im Laufe der Jahre ändern. Wer mit einer privaten Seite auch professionelle Nutzer, wie zum Beispiel potenzielle Arbeitgeber, ansprechen will, sollte grundsätzlich auf eine entsprechend seriöse Wirkung und eine klare Seitenstruktur bedacht sein. Andere Websites als Inspirationsquelle für die Gestaltung zu nutzen, ist durchaus erlaubt. Allerdings sollten die betreffenden Websites auch von Personen mit ähnlichen Profilen und Zielsetzungen betrieben werden. So wird beispielsweise von der Website einer Bewerberin für einen Job im Bankwesen auch heute noch ein entsprechend seriöser Eindruck erwartet, während einem Interessenten für einen kreativen Job in der Werbung bei der Gestaltung deutlich mehr Freiheiten zugestanden werden.

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