AOL wechselt den Besitzer. Der italienische Softwarekonzern Bending Spoons will das traditionsreiche Internetportal vom US-Anbieter Yahoo übernehmen. Dies haben die beiden Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung angekündigt. Eine entsprechende Vereinbarung sei bereits von beiden Seiten unterzeichnet worden. Der Abschluss der Transaktion sei allerdings noch von behördlichen Genehmigungen abhängig und werde voraussichtlich bis Ende des Jahres erfolgen.

AOL, einst eine der bekanntesten Marken des frühen Internets, zählt laut Bending Spoons weiterhin zu den meistgenutzten E-Mail-Diensten weltweit. Das Unternehmen schätzt die Zahl der aktiven Nutzer auf rund 8 Millionen pro Tag und 30 Millionen pro Monat. Die künftigen Inhaber haben zugleich angekündigt, nach der Übernahme erheblich in den weiteren Ausbau der Plattform investieren werden. Bending Spoons hat nach eigenen Angaben noch kein erworbenes Unternehmen wieder verkauft und sieht sich als langfristiger Eigentümer von AOL.

Aol

Yahoo lässt derweil verlauten, dass man sich in der Folge stärker auf die Weiterentwicklung der eigenen Kernprodukte konzentrieren will. Das Unternehmen gehört seit 2021 dem Finanzinvestor Apollo. Bereits seit diesem Zeitpunkt sei eine umfangreiche Neuausrichtung der digitalen Aktivitäten zugange. Der Verkauf von AOL soll es ermöglichen, die Investitionen in andere Marken und KI-basierte Dienste zu beschleunigen.

Beide Seiten dürften ihre E-Mail-Angebote zunächst weitgehend unverändert fortführen.

Bending Spoons expandiert massiv

Bending Spoons hat erst im vergangenen Monat mit der Ankündigung überrascht, den Videodienst Vimeo zu übernehmen. Zuvor hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe bekannter Online-Dienste übernommen, darunter Evernote, WeTransfer und zuletzt die Outdoor-Plattform Komoot.

Die bisherigen Übernahmen stießen auf gemischte Reaktionen. Zumindest teilweise waren diese von Stellenabbau und Preiserhöhungen begleitet. Bending Spoons hat aber bislang insofern Wort gehalten, dass sie die Dienste allesamt weiterbetreiben. Im Zuge dessen hat Komoot eben erst ein umfassendes Redesign und neue Funktionen erhalten.



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