Apples Familienfreigabe ist ein nützliches Werkzeug, um Einkäufe im App Store, Kalender oder auch Fotos gemeinsam zu nutzen. Ein Bericht des Magazins Wired zeigt allerdings, dass dieses System auch seine Kehrseite hat. Wired greift einen Fall auf, in dem die Tatsache, dass bei Apples Familienfreigabe stets nur eine einzelne Person über sämtliche Rechte verfügt, zu erheblichen Problemen geführt hat.

Im besagten Fall hat ein Familienvater die Organisatorenrolle nach der Trennung von seiner Familie dazu missbraucht. Nach dem Ende seiner Ehe nutzte der Mann das System, um den Standort der seiner Frau zugesprochenen Kinder abzufragen oder diesen während sie mit ihrer Mutter zusammen waren strenge Bildschirmzeitbeschränkungen aufzuerlegen. An seinen eigenen Betreuungstagen hob er diese Regeln dann auf.

Familienfreigabe Funktionen

Der Mann weigerte sich auch, nachdem seine Ex-Frau mit den Kindern weggezogen war, die Familiengruppe aufzulösen. Dieser Schritt wäre notwendig gewesen, damit die Frau für sich und die Kinder eine neue Familiengruppe einrichten kann. Apple verweigerte dabei trotz Sorgerechtsnachweis jede Unterstützung, da der Organisator nach den Regeln des Systems dauerhaft alle Rechte behält.

Am Ende habe der Vater nach wiederholtem Drängen der Kinder selbst nachgegeben und die Gruppe aufgelöst. Erst dann konnte die Frau unter Verwendung derselben Konten eine neue Familienfreigabe einrichten.

Rechtsgrundlage muss angepasst werden

Das Problem ist vor allem deshalb so brisant, weil Apple viele Dienste und Funktionen eng an ein einziges Konto bindet. Letztendlich finden sich vergleichbare Konflikte aber auch in zahlreichen anderen Bereichen der digitalen Welt. In dem Wired-Artikel kommt beispielsweise auch eine Videotürklingel von Ring zur Sprache, bei der sich der einstige Hauptnutzer nicht aus dem System entfernen ließ. Die Systeme von Google und Microsoft sind auf derartige Probleme wohl ebenfalls nicht vorbereitet.

Die Zurückhaltung der Hersteller wirkt aus technischer Sicht nachvollziehbar, dennoch wäre es nötig, dass die Voraussetzungen so angepasst werden, dass Nutzern per Gerichtsentscheid zusätzliche Möglichkeiten zugesprochen werden können.



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