Vorwerk handelt sich gerade zurecht schlechte Schlagzeilen ein. Das Unternehmen schaltet die App-Anbindung für Saugroboter der Marke Neato quasi aus heiterem Himmel deutlich früher als ursprünglich angekündigt ab. Betroffene Geräte lassen sich zwar weiterhin nutzen, allerdings nur noch über die Tasten am Gerät.
Vorwerk hat bereits seit 2010 eng mit Neato zusammengearbeitet, was auch deutlich am Design und an den Funktionen der Kobold-Saugroboter des Unternehmens erkennbar war. Im Jahr 2017 hat Vorwerk Neato dann komplett übernommen und die Marke vor zwei Jahren abgewickelt. In diesem Zusammenhang hatte Vorwerk allerdings das Versprechen abgegeben, nicht nur Ersatzteile und Reparaturdienste, sondern auch die Cloud-Funktionen von Neato mindestens fünf Jahre lang aufrechtzuerhalten. Um die Sicherheit der Cloud-Infrastruktur von Neato über diesen Zeitraum hinweg zu garantieren, sollte eigens ein 14-köpfiges Mitarbeiterteam eingesetzt werden.
Von diesen Zusagen will man bei Vorwerk nun offenbar nichts mehr wissen. Das Unternehmen hat zu Monatsbeginn die Abschaltung der Cloud-Funktionen von Neato angekündigt und nun offenbar vollzogen. Begleitend dazu werden E-Mails an die betroffenen Nutzer verschickt, in denen Vorwerk erklärt, die ursprüngliche Servicezusage könne nicht länger eingehalten werden.
Vorwerk will kein Geld in die Hand nehmen
In den Schreiben verweist Vorwerk darauf, dass sich Sicherheitsanforderungen und gesetzliche Vorgaben inzwischen so verändert hätten, dass ein sicherer und nachhaltiger Weiterbetrieb der alten Systeme nicht mehr möglich sei. Das Vorgehen deutet vor allem darauf hin, dass Vorwerk die Kosten für eine entsprechende Überarbeitung sparen will.
Das Unternehmen betont zwar, dass von dieser Entscheidung ausschließlich Neato-Produkte betroffen sind und andere Geräte und Dienste des Vorwerk-Konzerns unverändert weiterlaufen sollen. Die Maßnahmen decken sich dennoch keineswegs mit den Erwartungen, die Kunden an einen Hersteller haben dürfen, der seine Produkte zu Premiumpreisen vertreibt.

