Dokumentarfilme, die man gesehen haben muss
Manchmal schreibt das wahre Leben einfach die fesselndsten Geschichten. Und wenn man Glück hat, werden diese von mutigen Menschen in Dokumentarfilmen festgehalten. Dank Streaming-Plattformen wie Netflix, Amazon Prime und Co. gibt es gerade für Indie-Regisseure immer mehr Möglichkeiten, über ungewöhnliche Themen zu berichten, die es wahrscheinlich erst gar nicht in den Mainstream schaffen würden. So tauchten gerade in den letzten Jahren immer mehr sehenswerte Dokus auf, die Zuschauer ins Grübeln oder Erstaunen versetzt haben. Welche man sich wirklich einmal ansehen sollte, steht hier.
Free Solo (2019)
Zurecht gewann dieser Film den Oscar für die beste Doku 2019. Die Regisseure Jimmy Chin und Elizabeth Chai Vasarhelyi begleiten den US-Amerikaner Alex Honnold auf einer lebensgefährlichen Mission: Der Anfang 30-Jährige will den Granitfelsen „El Capitan“ im kalifornischen Yosemite Nationalpark bezwingen. Und das ohne jegliche Absicherung. Während sich Honnold mit dieser Aktion einen lang gehegten Traum erfüllt, beginnt für seine Freunde und Familie ein Alptraum. Denn nur eine falsche Bewegung und der durchtrainierte Kletterer stürzt in seinen sicheren Tod. „Free Solo“ ist etwas für Abenteurer, Sportler und Naturliebhaber, die sich für die ausgefeilten Strategien eines professionellen Freikletterers interessieren.
Exit Through the Gift Shop (2010)
Wer hat nicht schon einmal Banksys coole Street-Art bewundert. Aufgrund seiner geheim gehaltenen Identität gilt er als einer der mysteriösesten Künstler aller Zeiten. Auch bei seinem Dokumentarfilm „Exit Through the Gift Shop” ist nicht ganz klar, ob es sich um ein ernst gemeintes Projekt oder um eine sogenannte „Mockumentary“ handelt für die Schauspieler engagiert wurden. In der Doku wird das Leben des französischen Einwanderers Thierry Guetta verfolgt. Dieser wohnt in LA und hat eine große Leidenschaft, die ihn einfach nicht mehr loslässt: Street Art. Der Film dokumentiert, wie der Franzose einen anonymen Graffiti-Künstler namens Invader trifft und anschließend sogar selbst zum Künstler wird.
Before the Flood (2016)
Die meisten wissen gar nicht, dass Leonardo de Caprio ein regelrechter Umweltkrieger ist. Doch schon seit Jahren setzt sich der Hollywood-Star und Frauenschwarm als UN-Friedensbotschafter für das Wohl von Natur und Tieren ein. Im Dokumentarfilm „Before the Flood“ reist er mit einem Filmteam um die Welt, um die Folgen des Klimawandels aufzuzeichnen. In diesem Zusammenhang setzt er sich auch mit US-amerikanischen Lobbyisten auseinander, die den Klimawandel leugnen. Drei Jahre lang wurde für den Film Material gesammelt, bis er auf dem National Geographic Channel seine Premiere feiert. Da es um solch ein wichtiges Thema geht, ist er auf vielen Online-Plattformen kostenlos erhältlich.
Wovon träumt das Internet? (2017)
Ohne Zweifel hat das Internet verändert, wie wir Menschen arbeiten, leben und kommunizieren. Aber was genau macht es mit unserer Psyche? Um diese Frage zu beantworten, reist Werner Herzog zurück in die Vergangenheit. Der Film beginnt damit, wie die ersten laut brummenden Computer im Jahr 1969 versuchen, miteinander zu kommunizieren. Aber dabei bleibt es natürlich nicht. Herzog zeigt auf, wie sich das Internet über die Jahre „verselbständigt“ hat und welche absurden Situationen es für den Menschen schafft. Dabei beschäftigt es sich auch mit der den dunklen Seiten des World Wide Webs, sodass man sich ab und zu schon gruseln muss.
David Wants to Fly (2010)
Auf den ersten Blick handelt es sich hier um die Suche nach dem Sinn des Lebens in Form eines yogischen Abenteuers. Der Regisseur David Sieveking versucht, hinter die Geheimnisse der Transzendentalen Meditation zu kommen, von der Berühmtheiten wie David Lynch angeblich ihre Kreativität und ihren inneren Frieden schöpfen. Mit einer fast kindlichen Naivität unterzieht sich Sieveking dem extrem kostspieligen Meditationstraining. So ganz scheint er jedoch nicht von den Methoden und der Wirkung des Trainings überzeugt zu sein. Als er sich auf Spurensuche begibt, erhält der Regisseur eine vollkommen andere Art der Erleuchtung: Er entlarvt nämlich das milliardenschwere Geschäft hinter der Feel-Good-Fassade.
Natürlich gibt es noch jede Menge weitere gute Dokus, die unsere Aufmerksamkeit verdienen. Travis Scott-Fans sollten zum Beispiel auf keinen Fall die Doku „Look Mom I Can Fly“ entgehen lassen, die letztes Jahr im Sommer auf Netflix zu sehen war.