Apple Vision Pro: Erste Probleme zeichnen sich ab
Es ist kein Geheimnis, dass Apple Vision Pro als langfristiges Projekt angelegt ist und niemand mit raketengleichen Verkaufserfolgen rechnet.
In erster Linie stellt Apple damit zunächst einmal den Fuß in die Tür zu einem neuen Markt, der sich auf Basis der technischen Entwicklung über einen längeren Zeitraum hinweg als attraktiv erweisen könnte.
Allerdings könnten Apples ohnehin schon recht verhaltene Pläne den Absatz der Brille betreffend einen zusätzlichen Dämpfer erhalten. Angeblich musste das Unternehmen die für den Verkaufsstart geplanten Stückzahlen drastisch zurückfahren.
Die Financial Times zitiert diesbezüglich zwei Personen, die neben Apple auch dem von Apple mit der Produktion der Vision Pro beauftragten chinesischen Auftragsfertiger Luxshare nahestehen. Statt der ursprünglich geplanten 400.000 Geräte soll sich Luxshare auf eine geringere Fertigungsmenge im kommenden Jahr vorbereiten. Zwei ebenfalls in China ansäßige Lieferanten von Bauteilen für die Vision Pro haben sich in ähnlicher Weise geäußert und angegeben, dass Apple für das Jahr 2024 lediglich Material bestellt habe, das gar nur für 130.000 bis 150.000 Geräte reicht.
Verhaltenes Wachstum prognostiziert
Bei Apple selbst hat man hinter geschlossenen Türen über Verkaufszahlen von bis zu einer Million Geräte innerhalb der ersten zwölf Monate geredet, was allerdings durchaus mit einer sehr optimistischen Prognose gleichzusetzen ist. Das iPhone konnte im ersten Jahr nach seiner Vorstellung 1,4 Millionen Mal verkauft werden. Auch auf lange Sicht wird damit gerechnet, dass die Vision-Pro-Brille deutlich verhaltener wächst, als dies andere bahnbrechende Apple-Markteinführungen getan haben. Während sich der iPod nach fünf Jahren 40 Millionen mal und das iPhone in diesem Zeitraum gar rund 70 Millionen mal verkauft hatte, prognostizieren Marktbeobachter hier für die Vision Pro eine immerhin mit dem MacBook gleich aufliegende Stückzahl von knapp 13 Millionen Einheiten.
Apple sieht sich angeblich unter anderem mit Lieferproblemen bei den hochauflösenden Micro-OLED-Bildschirmen für die Brille konfrontiert. Bislang kommen diese dem Vernehmen nach von Sony und dem Chip-Hersteller TSMC, die aus Apple-Sicht zu wenig fehlerfreie Einheiten produzieren können.
Zweite Generation soll einfacher und günstiger werden
Für die zweite Generation der Vision Pro arbeitete Apple bereits mit Samsung und LG zusammen, um eine günstigere, dann aber auch mit einfacherer Bildschirmtechnologie ausgestattete Version der Brille zu bieten.
Eines scheint klar: Wenn sich die Beschränkungen in der Stückzahl bestätigen, dürfte die Apple Vision Pro in den ersten Monaten ihres Verkaufs auch trotz ihres hohen Preises nur schwer zu bekommen sein.