Parookaville 2026 - Line-up, Camping und Vorverkauf
Wenn ich an den nächsten Sommer denke, sehe ich mich und meine Familie zum einen im Garten einer Finka auf Mallorca und zum Anderen auf de Parookaville und / oder dem San Hejmo Festival in Weeze. In Weeze entsteht dann wieder für drei Tage eine Stadt – eine Stadt voller Musik, Licht, Wahnsinn und ziemlich vielen glücklichen Gesichtern.
Parookaville 2026 steht an. Und ja, nach dem 10-jährigen Jubiläum im letzten Jahr wird es jetzt richtig spannend.
Das Festival findet vom 17. bis 19. Juli 2026 wieder nahe dem Flughafen Weeze statt – irgendwo zwischen niederrheinischem Feldweg, niederländischer Grenze und Ausnahmezustand. Parookaville ist kein normales Festival, sondern eher wie eine Stadt aus Beats, Neonlichtern und Campingplätzen. Es gibt ein Rathaus, eine Kirche, in der man tatsächlich heiraten kann, Foodcorners, kleine Viertel, Afterhour-Spots und mehr Bühnen, als man an einem Wochenende besuchen kann. Wer hierherkommt, kauft kein Ticket, sondern ein „Visa“ und wird damit zum Bürger dieser verrückten Stadt der elektronischen Musik.

Ich war schon ein paar Mal dort und kann nur sagen: Es gibt kaum etwas Vergleichbares. Die Stimmung ist einfach besonders. Es gibt keine schlechte Laune oder Aggressionen, sondern nur Sonne, Staub, Bässe und jede Menge gute Leute. 2025 war das Parookaville mit rund 75.000 Besuchern pro Tag, also insgesamt über 225.000 Menschen, komplett ausverkauft. Das ist kein Festival mehr, das ist eine eigene Welt.
Was das Line-up für 2026 angeht, gibt es noch wenige Namen und nichts Offizielles, aber wer Parookaville kennt, weiß, dass wieder die ganz Großen dabei sein werden. 2025 waren unter anderem Afrojack, Armin van Buuren, Hardwell, Steve Aoki und W&W dabei. Ich rechne fest damit, dass 2026 wieder eine ähnlich starke Mischung aus EDM, House, Techno und Hardstyle geboten wird – plus ein paar Überraschungen, wie jedes Jahr.
Jetzt aber zu den brandneuen News: Laut der offiziellen Pressemitteilung startet der Vorverkauf für das Parookaville 2026 am Sonntag, den 5. Oktober 2025 um 12 Uhr mittags. Wer sich vorher noch einmal in den Rausch des letzten Sommers stürzen möchte, kann sich bereits am 3. Oktober um 12 Uhr das Aftermovie 2025 auf YouTube ansehen – der Trailer wird sogar schon am 30. September veröffentlicht.
Und jetzt kommt das eigentlich Spannende: Das gesamte Campingkonzept wurde überarbeitet. Die Veranstalter haben die 800.000 Quadratmeter große Campsite in Districts und Villages neu aufgeteilt. Das klingt nach Game of Thrones, ist aber einfach verdammt clever gemacht.
Neues zum Thema Unterkunft beim Parookaville
Im „Camping District” gibt es jetzt das „Base Village”, das „Green Village”, das „Relax Village”, das „Friends Village” und das „Easy Village”. Während das Base Village der Klassiker mit Party rund um die Uhr bleibt, ist das Green Village für alle, die es nachhaltiger, ruhiger und sauberer mögen – inklusive gratis Shuttle vom Bahnhof Weeze. Im neuen Relax Village gibt es eigene Check-ins und Parkplätze, also perfekt für alle, die es etwas gechillter angehen wollen. Im Friends Village können Gruppen von bis zu 16 Personen sogar eigene Bereiche von 80 bis 120 Quadratmetern buchen, optional mit eigenem Sanitärbereich und Stretchzelt. Luxus auf dem Acker, sozusagen.
Wer keinen Bock auf Zeltaufbau hat, ist im Easy Village richtig, wo alles schon steht. 2026 gibt es dort sogar größere und hochwertigere Unterkünfte. Auch die Premium-Bereiche werden aufgewertet: Das Glamping Resort wird zum Glamping District, komplett mit Stromanschluss und mehr Platz. Im Caravan District gibt es ab sofort auch Premium-Stellplätze mit eigenem Wasseranschluss für alle, die beim Campen nicht auf Komfort verzichten wollen.
Die Tickets gehen ab 269 Euro für ein Full-Weekend-Ticket (ohne Camping) und 109 Euro für Tagestickets an den Start – exklusiv über tickets.parookaville.com. Ab dem 2. Oktober gibt es außerdem einen digitalen Ticket-Guide auf der Website, der dabei hilft, die passende Kategorie zu finden.
Was mich persönlich freut: Die Veranstalter hören wirklich auf ihre Community. In der Pressemitteilung sagt Mitgründer Bernd Dicks, dass Parookaville jedes Jahr nach dem Feedback der Fans weiterentwickelt wird – und genau das merkt man. Mehr Komfort, mehr Auswahl, mehr Nachhaltigkeit. Trotzdem bleibt der Wahnsinn derselbe.
Wenn du im Sommer 2026 also irgendwo tanzen willst, bis die Sonne wieder aufgeht, weißt du, wo du hinmusst. Das Parookaville ist nicht einfach ein Festival, sondern eine Parallelwelt. Eine Stadt, die nur für ein Wochenende existiert, aber im Kopf noch wochenlang nachklingt. Ich weiß jetzt schon, dass ich wieder dort sein werde – irgendwo zwischen Base Village und Mainstage – und mir denken werde: „Genau dafür lohnt sich der ganze Sommer.“
Urteil im Diddy-Prozess: Das Strafmaß für Sean Combs steht fest
Ich erinnere mich noch gut an diesen Moment: Es war Anfang der 2000er, einige Jahre nach dem Mord an Biggie. Ich war damals für mein Bachelor-Studium in München und habe dort als erster Redakteur für das damals wenige Jahre alte JUICE Magazin gearbeitet.
Im Rahmen dieses Jobs und der Tatsache, dass ich auch in München schnell HipHop related Anschluss fand und mit den guten Mädels und Jungs Zeit verbrachte, kam Eines zum Anderen. Backstage in der Münchener Olympiahalle, vor einem Konzert, das mehr einem Statement glich als einer Show. Dort stand er – Sean „Puffy“ Combs, heute weltbekannt als Diddy. Neben ihm, fast unscheinbar und doch sofort präsent: Jennifer Lopez. Die beiden waren zu diesem Zeitpunkt noch kein offizielles Paar. Mir wurde damals sehr deutlich gesagt, dass ich auf keinen Fall erwähnen dürfe, dass sie da war. Heute, knapp 25 Jahre später, wirkt diese Erinnerung wie ein kurzer Blick in eine andere Ära – in eine Zeit, in der HipHop endgültig begann, zur Konsumware und zum Produkt zu werden, aber auch die Welt endgültig zu übernehmen.
Und genau dieser Mann, der damals als Inbegriff von Erfolg, Glamour und Selbstbewusstsein galt, sitzt jetzt im Gefängnis. Gestern, am 3. Oktober 2025, wurde Diddy in New York zu 50 Monaten Haft – also gut vier Jahren und zwei Monaten – verurteilt. Dazu kommen eine Geldstrafe von 500.000 US-Dollar und fünf Jahre Bewährung nach der Haftzeit. Die zwölf Monate, die er bereits in Untersuchungshaft verbracht hat, werden angerechnet. Rein rechnerisch bleiben also rund drei Jahre Haft.
Der Prozess gegen Diddy lief seit Mai 2025 und war einer der aufsehenerregendsten Fälle der letzten Jahre – nicht nur, weil es um einen der einflussreichsten Produzenten der Musikgeschichte ging, sondern auch, weil die Anklagen so schwer wogen. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich wegen Menschenhandels, sexueller Ausbeutung, Gewalt und krimineller Verschwörung (Racketeering) ermittelt. Im Laufe des Verfahrens wurde Diddy aber nur in zwei Punkten schuldig gesprochen: dem Transport von Personen zur Ausübung von Prostitution über Staatsgrenzen hinweg – ein sogenannter Mann Act-Verstoß.
Die schwereren Anklagepunkte – etwa die Vorwürfe des Menschenhandels und der organisierten Kriminalität – konnten nicht zweifelsfrei bewiesen werden, weshalb die Jury ihn in diesen Fällen freisprach. Trotzdem war das Urteil ein Schock, besonders für diejenigen, die Diddy als Symbol einer Ära sehen, in der HipHop zur globalen Kultur wurde.
Während der Staatsanwalt 11 Jahre Haft forderte, plädierte die Verteidigung auf 14 Monate. Der Richter entschied sich schließlich für eine mittlere Linie. Er begründete die Strafe mit der „wiederholten Natur der Taten“ und der Tatsache, dass Diddy „Menschen benutzt habe, um Macht auszuüben“. Gleichzeitig betonte er, dass er ihn nicht für Taten bestrafen wolle, für die er freigesprochen wurde – eine Formulierung, die Diddys Anwälte sofort angriffen. Sie warfen dem Richter vor, „als 13. Geschworener“ gehandelt zu haben, und kündigten Berufung an.
Für viele Beobachter bleibt der Fall ambivalent. Auf der einen Seite steht ein Künstler, der mit Bad Boy Records HipHop und R&B neu definiert hat, der Karrieren von The Notorious B.I.G., Faith Evans, Mase und vielen anderen gestartet hat. Auf der anderen Seite steht der Geschäftsmann und Selbstdarsteller, der in den letzten Jahren zunehmend mit Gewalt- und Missbrauchsvorwürfen konfrontiert wurde – von ehemaligen Angestellten, Ex-Partnerinnen und Models.
Die Öffentlichkeit ist gespalten. Manche sehen in Diddy ein weiteres Beispiel dafür, dass Ruhm und Macht irgendwann korrumpieren. Andere empfinden die Strafe als Symbol dafür, dass auch Prominente nicht über dem Gesetz stehen. In den sozialen Medien laufen die Diskussionen heiß, viele Promis – darunter 50 Cent und einige frühere Weggefährten – reagierten sarkastisch oder distanziert.
Ich selbst empfinde bei all dem eine gewisse Traurigkeit. Nicht, weil Diddy keine Verantwortung tragen sollte, im Gegenteil – sondern, weil diese Geschichte so exemplarisch ist für einen Typus Künstler, der sich in seiner eigenen Größe verliert. Der Mann, den ich damals Backstage sah – charmant, höflich, völlig in Kontrolle – ist nicht mehr derselbe, der nun in einem grauen Overall in einem New Yorker Gefängnis sitzt.
Vielleicht ist das der härteste Absturz in der Geschichte des HipHop. Vielleicht auch einfach das unvermeidliche Ende einer Ära, in der Macht, Geld und Ruhm wichtiger waren als alles andere.
Was bleibt, sind die Musik, die Erinnerungen – und dieser eine Moment im Backstage von Puffy in München.